Vision für 2050

Bülach, 17. 5. 2022. Am Montagabend 16. Mai fand in Eglisau die zwölfte Vollversammlung der 3. Etappe des Sachplanverfahrens geologische Tiefenlager der Regionalkonferenz Nördlich Lägern statt. Sie wurde in Form eines Workshops mit rund 50 Mitgliedern und Gästen durchgeführt. Thema war die Ausarbeitung eines Zielbilds für die regionale Entwicklung nach dem Entscheid für oder gegen den Tiefenlager-Standort Nördlich Lägern, der diesen Herbst erwartet wird.

Die Fachgruppe Regionale Entwicklung hat in mehreren Sitzungen Handlungsfelder identifiziert, die für die Weiterentwicklung der Region Nördlich Lägern nach dem Standortentscheid zu einem Tiefenlager wichtig sind, um negative Auswirkungen zu minimieren oder Entwicklungschancen für die Region zu ergreifen.

Christopher Müller, Co-Leiter der Fachgruppe, stellte die sechs Handlungsfelder kurz vor: Sie betreffen die Wohn- und Arbeitsregion, die Wirtschafts- und Tourismusregion, die Ausflugsregion am Wasser, die vernetzte Region, die Kommunikation sowie die grenzübergreifende Region. Alle diese Handlungsfelder wurden in eine Visualisierung überführt. Diese diente in drei Diskussionsrunden à je 20 Minuten als Grundlage für die Auseinandersetzung der Teilnehmenden mit dem «Zielbild Lägern 2050».

In einer ersten Umschreibung wird dieses Zielbild folgendermassen definiert: «Nördlich Lägern ist eine naturnahe und fortschrittliche Region, die zum Wohnen, Arbeiten, Leben und Verweilen einlädt. Die Region tut sich hervor als familienfreundlicher Erholungsraum und nachhaltige Wirtschafts- und Tourismusregion und übernimmt als Standort des geologischen Tiefenlagers gesellschaftliche Verantwortung. Über Grenzen und Generationen hinweg: Nördlich Lägern steht zusammen und bietet allen eine innovative und nachhaltige Zukunft.»

Hauptsächlichste Anregungen aus dem Teilnehmerkreis war das Fehlen von Land- und Forstwirtschaft im Zielbild, die mangelnde Konkretisierung des geplanten Besucherzentrums und die Unklarheiten darüber, wer die Kompetenzen zur Festlegung der Handlungsfelder und zur Umsetzung der entsprechenden Massnahmen hat. Zum letzten Punkt erklärte Clemens Bolli vom BFE, dass sein Bundesamt in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen an einer Studie «Organisationsstrukturen Regionalentwicklung» arbeite, die Ende Juni veröffentlicht werden soll.

Die Inputs der Workshopteilnehmenden werden nun in die weitere Entwicklung des Zielbildes einfliessen. Die Mitglieder der Fachgruppe regionale Entwicklung sind zudem überzeugt, dass ihre Arbeiten für die zukünftige Entwicklung der Region auch dann von Nutzen sind, wenn das Tiefenlager nicht in der Region Nördlich Lägern zu liegen kommt.

Die nächste Vollversammlung findet am 14. September 2022 statt.