Vollversammlung verabschiedet ihre Stellungnahme zu den Oberflächenanlagen
Bülach, 16. 9. 2021. Am Mittwoch 15. September fand die neunte Vollversammlung der 3. Etappe des Sachplanverfahrens geologische Tiefenlager der Regionalkonferenz Nördlich Lägern in der Mehrzweckhalle Eglisau statt. Die 65 Teilnehmenden verabschiedeten mit 63 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen die definitive Stellungnahme zu den Oberflächenanlagen zum geplanten Endlager für radioaktive Abfälle. Die Vollversammlung spricht sich nach wie vor für den Standort Stadel Haberstal aus. Damit wurde ein wichtiger Meilenstein in der Etappe drei des Sachplanverfahrens geologisches Tiefenlager erreicht.
Zu Anfang der Regionalkonferenz erläuterte der Züricher Regierungsrat Martin Neukom die Haltung der Zürcher Regierung zum Sachplanverfahren und bekannte sich zur Verantwortung, die radioaktiven Abfälle innerhalb der Schweiz zu entsorgen, dort wo der sicherste Standort gefunden wird. Wichtig sei aber auch die Akzeptanz der Bevölkerung, deshalb sei die Arbeit der Regionalkonferenzen sehr wertvoll und wichtig. Neukom zeigte auch sein Verständnis, dass die Regionen Klarheit über die in Aussicht gestellten Abgeltungen einfordern.
Bereits vor einem Jahr hat die Vollversammlung eine provisorische Fassung einer Stellungnahme verabschiedet. Seitdem haben die Fachgruppen an verschiedenen Fragestellungen weitergearbeitet und ihre Berichte aktualisiert. Seit der letzten Vollversammlung im Juni hatten die Mitglieder die Möglichkeit, weitere Fragen zu formulieren und Anträge zu stellen. Ein solcher wurde vom Verein LoTi, Lägern Nord ohne Tiefenlager eingebracht. Im Schlussbericht sei die Ausgangslage durch drei zusätzliche Feststellungen zu ergänzen. Die Regionalkonferenz beschloss, dies Ergänzung als Minderheitsmeinung beizufügen.
Zusammengefasst werden kann die Stellungnahme der Regionalkonferenz mit der Festlegung der Oberflächenanlagen am Standort Stadel Haberstal und der Haltung, sich erst zum Standort einer Verpackungsanlage zu äussern, wenn die Nagra bestimmt hat, welche Region sie dem Bundesrat als Standort für ein Tiefenlager vorschlägt.
Nach dem Erreichen des Meilensteins Stellungnahme zur Oberflächenanlagen bestehen nun die hauptsächlichsten Aufgaben der Regionalkonferenz, vertiefte Untersuchungen zu den Auswirkungen eines Tiefenlagers auf Gesellschaft und Wirtschaft anzustellen und Verhandlungen über die Abgeltungen zu führen, nachdem die Nagra im Herbst 2022 bekannt gegeben haben wird, für welchen Standort oder welche Standorte sie Rahmenbewilligungsgesuche für ein Tiefenlager ausarbeiten will.