Vollversammlung definiert Bewertungskriterien für Oberflächeninfrastruktur
Am Samstag, 18. Mai, fand in Eglisau die dritte Vollversammlung der 3. Etappe des Sachplanverfahrens geologische Tiefenlager der Regionalkonferenz Nördlich Lägern statt. Die anwesenden 80 Mitglieder stimmten der Bewertungsmethodik für die Oberflächeninfrastruktur für die Tiefenlager zu, mit der die vier von der Nagra vorgeschlagenen Varianten für Weiach und Stadel beurteilt werden sollen.
Zu Beginn der Vollversammlung erläuterten Marcel Baldinger, Präsident der Fachgruppe Oberflächeninfrastruktur (OFI) und Laurence Duc, EBP Schweiz AG, Fachbegleitung, ausführlich das Instrument zur Beurteilung von Oberflächeninfrastrukturen eines möglichen Tiefenlagers. Die Nutzwerkanalyse besteht aus vier Dimensionen und insgesamt 31 Teilzielen, die in einer Viererskala bewertet werden sollen. Diese Methodik wurde durch die fünfzehn Mitglieder der Fachgruppe in sechs intensiven Sitzungen erarbeitet und einstimmig verabschiedet. Nach einer intensiven Diskussion, bei der Befürchtungen laut wurden, damit in Zukunft eine rein numerische und nicht ganzheitliche Bewertung vorzunehmen, verabschiedete die Vollversammlung das Instrument mit 42 Ja zu 5 Nein bei 23 Enthaltungen.
Gespannt verfolgten die Teilnehmenden anschliessend die Ausführungen von Patrick Senn, Nagra. Er stellte die vier Varianten für die Oberflächenstruktur für die beiden Standorte Weiach und Stadel vor. Die detaillierten Pläne für Oberflächen- und Nebenzugangsanlagen sind auf der Website der Nagra (Link) zum Download bereit. Nach den Vorstellungen des BFE soll mit dem Bau des Tiefenlagers und seiner Oberflächeninfrastruktur ab dem Jahr 2032 begonnen werden.
Die Regionalkonferenz schloss mit den Ausführungen von Stefan Jordi, Bundesamt für Energie, zur Sichtbarkeitsanalyse möglicher Oberflächeninfrastruktur.
„Mit der heutigen Regionalkonferenz und der Verabschiedung der Beurteilungskriterien haben wir einen wichtigen Zwischenschritt getan und die Basis gelegt für eine Hauptaufgabe der dritten Etappe, nämlich die Mitsprache bei der Oberflächeninfrastruktur eines Tiefenlagers, sollte es denn in unsere Region zu liegen kommen“, meinte Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionalkonferenz. „Die Vollversammlung hat jedoch auch klar gemacht, dass sie heute zwar der vorgeschlagenen Bewertungsmethodik zugestimmt hat, die durch die Nagra vorgeschlagenen Anlagen jedoch auch einer gesamtheitlichen Betrachtung unterziehen wird.“