Regionalkonferenz Nördlich Lägern diskutiert die sozioökonomisch-ökologische Wirkungsstudie

Am 29. November fand in der Mehrzweckhalle Eglisau die 12. Regionalkonferenz Nördlich Lägern statt. Sie war mit über 100 Teilnehmenden sehr gut besucht. Hauptthema war die detaillierte Information der von Experten erstellten sozioökonomisch-ökologischen Wirkungsstudie. Ihre Resultate dürfen nicht mit der Haltung unserer Region zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Oberflächenlagern für radioaktive Abfälle gleichgesetzt werden.                                                                      

Der zweite Teil der sozioökonomisch-ökologischen Wirkungsstudie (SÖW) des Bundesamtes für Energie hat sich mit allen sechs möglichen Standortregionen für ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle beschäftigt und wurde bereits am 18. November publiziert. Anders als die anderen fünf möglichen Standortregionen hat Lägern Nord nicht nur einen, sondern zwei potentielle Standorte für eine Oberflächenanlage vorgeschlagen. Deshalb hat sich die sozioökonomisch-ökologischen Wirkungsstudie in Nördlich Lägern auch mit diesen zwei Vorschlägen, Weiach und Stadel Haberstal, auseinandergesetzt.                                                                                                      

Vergleicht man die Eignung der vorgeschlagenen Standorte Weiach und Stadel Haberstal, sind unter den Aspekten Wirtschaft und Umwelt nur geringe Unterschiede festzustellen. Einzig unter dem Aspekt Einsichtbarkeit wäre laut Aussage von Roman Frick vom Forschungs- und Beratungsbüro Infras, der Standort Stadel Haberstal weniger problematisch.

Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionkonferenz Nördlich Lägern stellte jedoch klar, dass sich die SÖW lediglich mit Auswirkungen an der Oberfläche beschäftigt. Für die Bestimmung des Standortgebietes seien aber die sicherheitstechnische Kriterien bezüglich des Untergrundes ausschlaggebend.

Während rund zwei Stunden wurden die gut hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Regionalkonferenz im Detail über die Resultate der Studie orientiert. Christopher Müller, stellvertretender Leiter der Fachgruppe SÖW führte aus, dass sich seine Fachgruppe in den kommenden Monaten intensiv mit den Resultaten auseinander setzen werde und diese in den abschliessenden Synthesebericht einfliessen werde. Ebenfalls einfliessen werden die Antworten auf Zusatzfragen, welche im Vorfeld durch Fachgruppe SÖW formuliert wurden. Diese Zusatzfragen wurden durch Studien des Teams Streule Consulting und von Flury&Giuliani Consulting beantwortet. Eine abschliessende Würdigung der SÖW-Studie wird die Regionalkonferenz in ihrem Schlussbericht zur Etappe 2 des Sachplanverfahrens vornehmen.

Die nächste Vollversammlung der Regionalkonferenz Nördlich Lägern ist am Mittwochabend des 4. Februars 2015 geplant. Diese wird sich mit den Vorschlägen der Nagra zu den weiterhin im Verfahren verbleibenden Standortregionen befassen. Dieser Entscheid ist auf Ende Januar 2015 zu erwarten.