Neu bewertet die Regionalkonferenz 10 mögliche Standorte für Oberflächenanlagen
Am Samstag fand im Gemeindesaal Weiach die siebte Regionalkonferenz Nördlich Lagern statt. Hauptthemen der Versammlung war das weitere Vorgehen bei der sozioökonomisch-ökologischen Wirkungsstudie sowie die Information über sechs weitere mögliche Standorte für Oberflächenanlagen.
Am Vormittag gelang es Melissa Hösli, Leiterin der Fachgruppe sozioökonomisch-ökologische Wirkungsstudie SÖW, den Teilnehmenden die eher abstrakte Materie fassbar zu machen. Anschliessend stellte die Fachgruppe drei Anträge. Erstens soll der Untersuchungsperimeter erweitert werden, um den Themen Tourismus, Gesundheit und Wertschöpfung Rechnung zu tragen. Zweitens soll ein Referenzzustand im Hinblick auf die Entwicklung der Region ohne Tiefenlager definiert werden, um die Ergebnisse für die Entwicklung mit einem Tiefenlager besser vergleichen zu können. Drittens sollen verschiedene Entwicklungsszenarien für die Region Nördlich Lagern (mit und ohne Tiefenlager) zur Bewertung der möglichen Effekte erarbeitet werden. Die Vollversammlung stimmte allen Anträgen zu obwohl der Einwand vorgebracht wurde, dass mit der Veränderung des Untersuchungsperimeters ein Vergleich mit anderen potenziellen Standortregionen nur noch schwer möglich werde.
Sechs zusätzliche Standortvorschläge für Oberflächenanlagen
Da an der letzten Regionalkonferenz Kritik am Bewertungskatalog der Fachgruppe Oberflächenanlagen laut wurde, erklärten ihre Vertreter nochmals im Detail, wieso sie aus den vor einigen Monaten von der Nagra vorgeschlagenen zehn Potenzialräumen drei zur weiteren Abklärung ausgewählt hatten, nämlich die Potenzialräume „Kalkabbau in Mellikon“, „Schlatti in Windlach“ (Gemeinde Stadel) sowie „Schladwisen in Schneisingen“. Nach dieser Klärung lehnte die Vollversammlung drei Anträge, die diese Vorarbeit der Fachgruppe in Frage stellten, ab. Damit sprach sie den Mitgliedern der Fachgruppe auch deutlich ihr Vertrauen aus.
Die Prüfung der drei Potenzialräume ist zwischenzeitlich erfolgt und ergab laut Philipp Senn, Vertreter der Nagra, dass aus technischer Sicht in allen vorgeschlagenen Potenzialräumen Oberflächenstandorte realisiert werden könnten. Da beim relativ grossen Potenzialraum in Windlach sogar zwei verschiedene Standorte denkbar sind, kommen damit zu den seit Anfang 2012 bekannten vier möglichen Standorten (Mellikon/Rekingen, Weiach, Glattfelden und Glattfelden/Bülach) vier weitere mögliche Standorte in Frage.
Zusätzlich bringt die Nagra für Weiach einen weiteren Standort in die Diskussion, der durch einen Optimierungsvorschlag der Fachgruppe für den ursprünglichen Standort NL 2 (Verschiebung nach Süden) angeregt wurde.
Und schliesslich schlägt der Kanton Zürich – ebenfalls in der Gemeinde Weiach – mit dem Gebiet Sanzenberg/Saxengraben einen weiteren Standort vor. Damit liegen heute insgesamt zehn Standortvorschläge für eine Oberflächenanlage im Gebiet Nördlich Lagern auf dem Tisch.
Diese zehn Standortvorschläge werden in den nächsten Wochen von der Fachgruppe Oberflächenanlagen einer detaillierten Bewertung unterzogen. Die Fachgruppe macht dann der Vollversammlung vom 29. Juni eine oder mehrere Standortempfehlungen, über die dann beschlossen werden wird.