Jeder zweite in der Region kennt die Möglichkeiten der Partizipation im Sachplanverfahren

Bülach, 26. Januar 2018. Die 22. Vollversammlung der Regionalkonferenz Nördlich Lägern fand am Donnerstagabend mit 65 Teilnehmern in Stadel statt. Haupttraktandum waren die Ergebnisse der Gesellschaftsstudie der Kantone, die mögliche Auswirkungen eines Tiefenlagers für radioaktive Abfälle auf das Image einer Region untersucht.

Der Ausschuss der Kantone (AdK) hat 2012 die Durchführung einer Gesellschaftsstudie beschlossen. Diese soll die möglichen Auswirkungen eines Tiefenlagers für radioaktive Abfälle auf das Image einer Region sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt untersuchen. Inzwischen liegen die Ergebnisse vor. Eine negative Imagewirkung eines möglichen Tiefenlagers sei in der Wahrnehmung der ansässigen Bevölkerung derzeit nicht erkennbar. Weitere Ergebnisse zeigen, dass die Hälfte der Befragten die Möglichkeiten der Partizipation am Sachplanverfahren kennen und auch Vertrauen in das Verfahren haben. Weiter zeigt die Studie, dass 5 Prozent der Befragten aus Nördlich Lägern ausdrücklich für ein Tiefenlager in ihrer Region sind, 32 Prozent würden es ohne grosse Sorgen akzeptieren. 27 Prozent sind ausdrücklich gegen ein Tiefenlager in ihrer Region. 31 Prozent würden es zwar akzeptieren, hätten aber ein ungutes Gefühl. Es zeigt sich aber auch klar, dass die Bevölkerung im angrenzenden Deutschland deutlich kritischer zu einem möglichen Tiefenlager ist, als die Schweizer.

Die vollständige Studie ist über folgenden Link verfügbar.

 

Was mit den Resultaten geschieht

In der Diskussion zu den Resultaten der Studie erklärten die Vertreter der Kantone, dass die Ergebnisse wichtige Hinweise darüber geben, wo Entwicklungen bestehen, denen bereits heute begegnet werden muss. So sei etwa die festgestellte Verhärtung zwischen Gegnern und Befürwortern ein Warnzeichen, das in Zukunft berücksichtigt werden müsse. Eine Gesamtbeurteilung der Studie sei jedoch erst nach Abschluss einer zweiten Befragungswelle in einigen Jahren möglich.

Die Leitungsgruppe ihrerseits wird in ihrer nächsten Sitzung darüber befinden, welche Schlüsse sie für die Arbeit der Regionalkonferenz in der dritten Etappe zieht. Christopher Müller, Mitglied der Fachgruppe SÖW beurteilte die Studie positiv. „Die Ergebnisse geben uns Hinweise, Ideen zu entwickeln, wie mögliche negative Auswirkungen eines möglichen Tiefenlagers vermindert werden können.“

Link zur Website des Kantons Zürich mit der Medienmitteilung der Kantone, der vollständigen Studie sowie einer Zusammenfassung