Nördlich Lägern bei der Suche nach Tiefenlager zurückgestellt

Bülach, 30. Januar 2015. Heute hat die Nagra bekanntgegeben, dass sie beantragt, die Region Nördlich Lägern bei der Suche für ein Tiefenlager für hochaktive wie auch für mittel- und schwachaktive radioaktive Abfälle zurückzustellen. Die Regionalkonferenz nimmt diese Beurteilung zur Kenntnis. Über den Vorschlag der Nagra wird der Bundesrat vor­aussichtlich Mitte 2017 entscheiden. Die vorgesehenen Arbeiten der Etappe 2 im Sachplanverfahren werden von der Regionalkonferenz zu Ende geführt.

Ende 2011 hat der Bundesrat sechs Regionen – Jura Ost, Jura-Südfuss, Nördlich Lägern, Südranden, Wellenberg und Zürich Nordost als mögliche Standorte für künftige Tiefenlager bestimmt. Aufgrund der Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen beantragt die Nagra, die Region Nördlich Lägern wegen der engen Platzverhältnissen untertags zurückzustellen und schlägt dem Bundesrat vor, die Regionen Zürich Nordost sowie Jura Ost für die Planung von Tiefenlager weiterzuverfolgen.

 

Entscheid nicht definitiv

Ein definitiver Entscheid ist mit dem Vorschlag der Nagra für Nördlich Lägern jedoch noch nicht gefallen. Die Sicherheitsbehörden werden den Vorschlag der Nagra nun überprüfen und dem Bundesrat Antrag stellen. Sollten sich die jetzt zur weiteren Untersuchungen vorgeschlagenen Regionen später als doch nicht geeignet erweisen, könnte die Region Nördlich Lägern zu einem späteren Zeitpunkt wieder in Betracht gezogen werden.

„Wir sind erleichtert über den Vorschlag der Nagra, die Region Nördlich Lägern zurückzustellen“, erklärt Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionalkonferenz. „Unsere Region trägt mit dem Kies­abbau und dem ständig zunehmenden Fluglärm bereits jetzt grosse Lasten für die Schweiz. Die Mitglieder der Regionalkonferenz beteiligten sich aber immer konstruktiv am Verfahren, da ja die höchstmögliche Sicherheit im Vordergrund stehen muss.“ Lienhart führt weiter aus, dass er den bisherigen vom Bundesamt für Energie geführten partizipativen Prozess zur Standortsuche und die Zusammenarbeit mit den anderen Regionen als fair erlebt habe. Selbstverständlich werden die noch geplanten Arbeiten der Regionalkonferenz der Etappe 2 zu Ende geführt. Dazu gehört die Sozioökonomisch-ökologische Wirkungsstudie (SÖW), die Stellungnahme der Fachgruppe Oberflächenanlagen zum Planungsbericht zu den beiden im Gebiet Nördlich Lägern vorgeschlagenen Standorte für Oberflächenanlagen sowie ein ausführlicher Schlussbericht.