Bis 2018 in der Schwebe

Bülach, 16. Dezember 2015. Heute gab die Nagra bekannt, dass sie die vom ENSI geforderte Zusatzdokumentation zum Indikator Tiefenlage bis Mitte 2016 einreichen werde. Erst auf dieser Basis wird das Eidgenössische Nuklearsicherheits-inspektorat (ENSI) die Standortvorschläge der Nagra abschliessend prüfen können. Damit ist für die Region Nördlich Lägern nach wie vor offen, ob sie für Etappe 3 in Frage kommt. Um keine Zeit zu verlieren, hat die Nagra auch für Nördlich Lägern mit den Planungsvorbereitungen begonnen. Diese beinhalten ein Explorationskonzept, Planung für eine 3D-Seismik sowie Vorbereitungen für Tiefenbohrungen.

Anfangs 2015 hatte die Nagra beantragt, die Standortregion Nördlich Lägern wegen ungünstigem Platzangebot in der bevorzugten Tiefe zurückzustellen. Günstig werden die Standortgebiete Zürich Nordost und Jura Ost beurteilt. Die von der Nagra eingereichten Unterlagen reichten aber dem ENSI nicht aus. Wie die Nagra heute bekannt gibt, wird Mitte 2016 eine Zusatzdokumentation zum Indikator „Tiefenlage im Hinblick auf bautechnische Machbarkeit“ vorliegen

 

Ungewissheit bis Ende 2018

Nach Vorliegen der Zusatzdokumentation wird das ENSI seine Detailprüfung im Frühling 2017 abschliessen. Dann werden die Kommission für nukleare Sicherheit KNS und der Ausschuss der Kantone ihre Stellungnahmen abgeben. Ende 2017 werden alle Berichte, Gutachten und Stellungnahmen in eine öffentliche Vernehmlassung geschickt. Der Bundesrat wird voraussichtlich bis Ende 2018 über die Standortvorschläge der Nagra und damit über den Abschluss von Etappe 2 der Standortsuche entscheiden.

 

Nördlich Lägern wegen grösserer Tiefenlage weniger geeignet

Da ein Lager für radioaktive Abfälle in der Region Nördlich Lägern erst ab einer Tiefe von 900 Metern gebaut werden kann, hält die Regionalkonferenz die Region als weniger geeignet als andere Standorte. Dies hält sie ebenfalls in ihrem vorläufigen Schlussbericht fest und wird dadurch auch durch das heute veröffentlichte Communiqué der Nagra unterstützt.

 

Nördlich Lägern bei den Vorbereitungsarbeiten zur Etappe 3 dabei

Um keine Zeit zu verlieren, falls Nördlich Lägern trotzdem für Etappe 3 vorgesehen wird, bezieht die Nagra die Region jetzt schon in die Vorbereitungsarbeiten ein. Dazu gehören ein Explorationskonzept, die Planung für eine 3D-Seismik, Vorbereitungen für Tiefenbohrungen und die Vorarbeiten für die Umweltverträglichkeitsprüfung UVP der beiden möglichen Standorte der Oberflächenanlagen Stadel und Weiach. „Aus diesem Grund muss auch die Vollversammlung der Regionalkonferenz im nächsten Jahr stärker als bisher geplant einbezogen werden“, meint Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionalkonferenz. „Ich gehe von bis zu vier Vollversammlungen aus. Vom BFE verlangen wir, dass wir unsere Arbeit als Regionalkonferenz wieder voll aufnehmen können, damit in diesem partizipativen Prozess die Region Nördlich Lägern nicht ins Hintertreffen gerät. An der nächsten Vollversammlung vom 25. Mai 2016 werden wir die Nagra einladen, uns über die weiteren Pläne und Resultate zu informieren.“